In memoriam Mutter Clementia Killewald OSB

„Dominus ipse faciet – Der Herr wird es fügen“

Am 2. Juli 2016 starb unsere Äbtissin, Mutter Clementia Killewald, im Alter von 62 Jahren. Wir empfinden tiefe Trauer, sind aber zugleich erfüllt von großer Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns Mutter Clementia geschenkt hat.

Mutter Clementia wurde am 25. April 1954 in Duisburg geboren und wuchs am Niederrhein auf. Als Älteste von neun Geschwistern musste sie nach dem frühen Tod der Mutter schon früh Verantwortung in der Familie übernehmen. Nach dem Abitur studierte sie Kirchenmusik in Mainz; zeit ihres Lebens liebte sie die Musik und spielte selbst Orgel und Querflöte. 1976 trat sie in unsere Abtei ein und legte am 25. April 1979 ihre Profess ab. Viele Jahre war sie verantwortlich für die Pflege und Betreuung unserer alten und kranken Mitschwestern bis sie am 23. August 2000 zur Äbtissin gewählt wurde. Die Äbtissinnenweihe erhielt sie am 3. Oktober 2000 durch Bischof Franz Kamphaus.

Mutter Clementia stellte ihre Amtszeit unter das Leitwort „Dominus ipse faciet – Der Herr wird es fügen“ (Psalm 36,5). Aus dieser Zusage lebte sie, hieraus schöpfte sie ihr unerschütterliches Gottvertrauen und ihren starken Glaubensmut. Ihr Wirken war geprägt durch ein hohes Maß an Vertrauen, Offenheit und Wohlwollen jedem und jeder einzelnen gegenüber. Umgekehrt wurde sie von unserem Konvent und den Freunden der Abtei hochgeschätzt und verehrt. Bis zu ihrem Lebensende kümmerte sie sich liebevoll um unsere Altäbtissin Edeltraud Forster. Ihre Sorge galt neben dem Konvent immer auch ihrer großen Familie.

Höhepunkt der Amtszeit von Mutter Clementia war die Heiligsprechung und Kirchenlehrererhebung Hildegards von Bingen durch Papst Benedikt XVI. am 7. Oktober 2012 in Rom. Unser Konvent hatte sich darum seit Jahrzehnten bemüht und war maßgeblich an den wissenschaftlichen Vorbereitungen beteiligt. Mutter Clementia stellte die neue Heilige und Kirchenlehrerin am 7. Oktober 2012 auf dem Petersplatz öffentlich vor und erhielt für ihre Rede seinerzeit höchste Anerkennung.

In die Amtszeit von Mutter Clementia fiel auch unser großes Bauprojekt, das an Pfingsten 2016 seinen endgültigen Abschluss fand. Ebenfalls in ihrer Amtszeit wurden im Jahr 2001 der Verein der Freunde der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard e.V. und am 17. September 2009 die Klosterstiftung Sankt Hildegard gegründet.

Im Februar 2015 musste sich Mutter Clementia einer schweren Operation unterziehen, konnte aber ihr Amt am 3. Oktober 2015 noch einmal aufnehmen. Eine erneute Operation bewog sie dann dazu, am 27. Mai ihr Äbtissinnenamt niederzulegen. Sie starb wie sie gelebt hatte: im Vertrauen auf Gottes Führung und in Dankbarkeit und Freude für alles Gute, das sie in ihrem Leben empfangen hat. Dass sie am 2. Juli, dem Gründungstag der Abtei St. Hildegard (2. Juli 1900), dem Tag der Vertreibung des Konventes durch die Gestapo (2. Juli 1941) und dem Tag der Heimkehr aus dem Exil (2. Juli 1945) zu Gott heimging, empfinden wir als besondere Gnade und Fügung Gottes. R.i.p.

Wir bitten alle, die sich unserem Kloster verbunden wissen, um ihr Gebet für unsere verstorbene Äbtissin. Die Auferstehungsfeier findet am Samstag, dem 09. Juli, um 14.00 Uhr in der Abteikirche statt; anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.

Anstatt zugedachter Kränze und Blumen bitten wir unter dem Stichwort „Clementia Killewald“ um eine Spende für den Ökumenischen Hospiz-Dienst Rheingau e.V. Bankverbindung: IBAN: DE82 5105 0015 0455 1063 03   SWIFT-BIC: NASSDE55XXX    Nassauische Sparkasse