Kapitel 31:
Der Cellerar des Klosters
Als Cellerar des Klosters werde aus der Gemeinschaft ein Bruder ausgewählt,
der weise ist, reifen Charakters und nüchtern. Er sei nicht maßlos
im Essen, nicht überheblich, nicht stürmisch, nicht verletzend,
nicht umständlich und nicht verschwenderisch.
Vielmehr sei er gottesfürchtig und der ganzen Gemeinschaft
wie ein Vater.
Er trage Sorge für alles.
Ohne die Weisung des Abtes tue er nichts;
an seine Aufträge halte er sich.
Er mache die Brüder nicht traurig.
Falls ein Bruder unvernünftig etwas fordert, kränke er
ihn nicht durch Verachtung, sondern schlage ihm die unangemessene
Bitte vernünftig und mit Demut ab.
Er wache über seine Seele und denke immer an das Apostelwort:
"Wer seinen Dienst gut versieht, erlangt einen hohen Rang."
(1Tim 3,13)
Um Kranke, Kinder, Gäste und Arme soll er sich mit großer
Sorgfalt kümmern; er sei fest davon überzeugt: Für
sie alle muss er am Tag des Gerichtes Rechenschaft ablegen.
Alle Geräte und den ganzen Besitz des Klosters betrachte er
als heiliges Altargerät.
Nichts darf er vernachlässigen.
Er sei weder der Habgier noch der Verschwendung ergeben. Er vergeude
nicht das Vermögen des Klosters, sondern tue alles mit Maß
und nach Weisung des Abtes.
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