Kapitel 22:
Die Nachtruhe der Mönche
Jeder soll zum Schlafen ein eigenes Bett haben.
Das Bettzeug erhalten die Brüder, wie es der Lebensweise von
Mönchen entspricht und wie der Abt es ihnen zuteilt.
Alle schlafen - wenn möglich - in einem Raum; lässt die
große Zahl es aber nicht zu, ruhen sie zu zehn oder zwanzig
mit den Älteren, die für sie verantwortlich sind.
In diesem Raum brennt ständig eine Lampe bis zum Morgen.
Die Brüder schlafen angekleidet und umgürtet mit einem
Gürtel oder Strick. Ihre Messer haben sie während des
Schlafes nicht an der Seite, damit sie sich nicht etwa im Schlaf
verletzen.
So seien die Mönche stets bereit: Auf das Zeichen hin sollen
sie ohne Zögern aufstehen und sich beeilen, einander zum Gottesdienst
zuvorzukommen, jedoch mit allem Ernst und mit Bescheidenheit.
Die Jüngeren Brüder haben ihre Betten nicht nebeneinander,
sondern zwischen denen der Älteren.
Wenn sie zum Gottesdienst aufstehen, sollen sie sich gegenseitig
behutsam ermuntern, damit die Schläfrigen keine Ausrede haben.
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