Kapitel 02:
30. Der Abt muss bedenken was er ist, und bedenken, wie man ihn
anredet. Er wisse: Wem mehr anvertraut ist, von dem wird mehr verlangt.
(Lk 12,28)
31. Er muss wissen, welch schwierige und mühevolle Aufgabe
er auf sich nimmt: Menschen zu führen und der Eigenart vieler
zu dienen. Muss er doch dem einen mit gewinnenden, dem anderen mit
tadelnden, dem dritten mit überzeugenden Worten begegnen.
32. Nach der Eigenart und Fassungskraft jedes einzelnen soll er
sich auf alle einstellen und auf sie eingehen. So wird er an der
ihm anvertrauten Herde keinen Schaden erleiden, vielmehr kann er
sich am Wachsen einer guten Herde freuen.
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