Kapitel 73:
Die Regel als Anfang unseres Weges zur vollen Gerechtigkeit
Diese Regel haben wir geschrieben, damit wir durch ihre Beobachtung
in unseren Klöstern eine dem Mönchtum einigermaßen
entsprechende Lebensweise oder doch einen Anfang im klösterlichen
Leben bekunden.
Für den aber, der zur Vollkommenheit des klösterlichen
Lebens eilt, gibt es die Lehren der heiligen Väter, deren Beobachtung
den Menschen zur Höhe der Vollkommenheit führen kann.
Ist denn nicht jede Seite oder jedes von Gott beglaubigte Wort
des Alten und Neuen Testamentes eine verlässliche Wegweisung
für das menschliche Leben?
Oder welches Buch der heiligen katholischen Väter redet nicht
laut von dem geraden Weg, auf dem wir zu unserem Schöpfer gelangen?
Aber auch die Unterredungen der Väter, ihre Einrichtungen
und ihre Lebensbeschreibungen sowie die Regel unseres heiligen Vaters
Basilius,
sind sie nicht für Mönche, die recht leben und gehorsam
sind, Anleitung zur Tugend?
Wir aber sind träge, leben schlecht, sind nachlässig
und müssen deshalb vor Scham erröten.
Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist,
nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der
Hilfe Christi.
Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den
oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen.
(Amen.)
Schließt die Regel.
|