Kapitel 66:
Die Pförtner des Klosters
An die Pforte des Klosters, stelle man einen weisen älteren Bruder,
der Bescheid zu empfangen und zu geben weiß und den seine Reife
daran hindert, sich herumzutreiben.
Der Pförtner soll seine Zelle neben der Pforte haben, damit
alle, die ankommen, dort immer einen antreffen, von dem sie Bescheid
erhalten.
Sobald jemand anklopft oder ein Armer ruft, antworte er: "Dank
sei Gott" oder "Segne mich".
Mit der ganzen Sanftmut eines Gottesfürchtigen und mit dem
Eifer der Liebe gebe er unverzüglich Bescheid.
Braucht der Pförtner eine Hilfe, erhalte er einen jüngeren
Bruder.
Das Kloster soll, wenn möglich, so angelegt werden, dass sich
alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle und Garten, innerhalb
des Klosters befindet und die verschiedenen Arten des Handwerks
dort ausgebt werden können.
So brauchen die Mönche nicht draußen herumlaufen, denn
das ist für sie überhaupt nicht gut.
Diese Regel soll nach unserem Willen in der Gemeinschaft oft vorgelesen
werden, damit sich keiner der Brüder mit Unkenntnis entschuldigen
kann.
|