14. Tafel Maßlosigkeit – Maßhalten

Maßlosigkeit

Diese Gestalt sah aus wie ein Wolf. Mit gekreuzten Beinen hockte sie auf ihren Füßen und lauerte überall umher, um alles, was sie nur an sich raffen könnte, zu verschlingen. Und sie sprach:
Was mir an Spiel und Lust entgegenkommt, das will ich auch packen. Wenn mein Herz vor Freude springt, soll ich es festbinden? … Und wenn mir schon das liegt, sollte ich mich zum Schweigen verurteilen? Wird mir doch jeder Reiz meines Leibes eine wahre Lust! Und wie ich geartet bin, so lebe ich mich aus.

 

 

Maßhalten

Du nimmst weder auf Gott Rücksicht noch auf seine Geschöpfe. Du hängst vielmehr in der Luft wie eine leere Scheide, die im Winde baumelt.

Alles, was in der Ordnung Gottes steht, antwortet einander. Die Sterne funkeln vom Licht des Mondes, und der Mond leuchtet vom Feuer der Sonne. Jedes Ding dient einem Höheren, und nichts überschreitet sein Maß … Ich wandele auf den Pfaden des Mondes und in den Bahnen der Sonne, ich achte auf jede Satzung Gottes und mit allen Dingen wachse ich in ehrenvoller Gesinnung.