“Scivias”-Kodex: Tafel 34: Der neue Himmel und die neue Erde

Nachdem das Gericht vollzogen ist, entsteht eine große Ruhe und Stille. Die Elemente strahlen in heiterer Klarheit, als wenn ihnen die schwarze Haut abgezogen wäre. Die Luft ist rein, das Wasser ist klar. Alle Himmelskörper leuchten in voller Kraft und Schönheit. Sie stehen still, so dass sie keine Scheidung mehr zwischen Tag und Nacht bilden. Es ist Tag.
Darüber leuchten in der Miniatur „alle Blumen des Sohnes Gottes“: die Patriarchen und Propheten, die Apostel, Märtyrer, Bekenner, Jungfrauen, Witwen, die den Sohn Gottes gläubig nachahmten und jene, die in weltlichen und geistlichen Belangen der Kirche vorangestellt waren. Auch die Einsiedler und Mönche, die die Ordnung der Engel nachahmten. Es sind die Heiligen, die im zweiten Kreis der Miniatur in Lobgesängen dastehen. Die Lobgesänge auf die Freuden der Himmelsbürger zielen auf den dreifaltigen Gott, der als Vater, Sohn und Heiliger Geist über allem thront. Mit Maria und Johannes dem Täufer ist der Dreifaltige Gott umrahmt und beherrscht das Bild.

Sr. Hiltrud Gutjahr OSB